Sophie Petit

Die Künstlerin wuchs in West-Berlin auf, welches sie als eine kleine von den Briten, Amerikanern und Franzosen besetzte Insel beschreibt, inmitten des kommunistischen Ozeans. Eine Stadt mit eigenen Regeln und Rechten. Dort war man antifaschistisch, aber auch antikommunistisch, gegen den Krieg im Allgemeinen und gegen die Kernenergie, für alles Ökoligische und menschliche Vielfalt. Eine Stadt, in der Geld und Mode, mit Ausnahme manchmal des Exzentrischen, unwichtig waren und somit auch nicht wirklich existent. Das non plus ultra Outfit aller Teenager war eine verschleisste Levis Jeans, welche man in den unzaeligen Second Hand Läden erstand und ein Kapuzenpulli.

 

In Berlin war Graffiti und der öffentliche Ausdruck den es verkörpert überall zugegen. Die damals geteilte Stadt, war voll verlassener Orte durch diese Trennung,  verlassene Zuggleise die nirgendwo hingingen, geschlossene Bahnhöfe, Sackgassen und zerschnittene Häuser, ein Eldorado für Tagger. Die Bilder dieser brutalen Trennung, prägen den Geist der Künstlerin, welche eine starke Abneigung hat gegen Grenzen und Barrieren, errichtet von Menschen gegen Menschen. Eine Ungerechtigkeit ohne Erklärung. Ein Spiel des Glücks.

 

Im Westteil der Stadt wimmelt es an den Wänden von Tags und Liebeserklaerungen, die Berliner Mauer jedoch ist trotz oder gerade zum Trotz gegen ihre Schrecklichkeit, die erste grosse Graffiti Leinwand von Qualität. Und sie ist wirklich eindrucksvoll.

Das West Berlin der 80er Jahre, mit seinen Punks und Gothic's, Hardrock Musik und Neon-Farben, Polizisten damals noch in grünen Uniformen (die Bullen) und der Osten mit seinen zu stark gebleichten Jeans, dem Trabant, seiner Volkspolizei (den Vopos ) und der Stasi. Kommunismus oder Kapitalismus waren der Erzfeind Nummer 1. je nach dem auf welcher Seite der Mauer man sich befand. Eine Welt, in der westliche Touristen von einen Turm der in der Nähe des Brandenburger Tors errichtet war die Ostdeutschen wie exotische Tiere im Zoo betrachteten. Ein vollständiges Verbot zum Grenzübertritt für die Einen, manchmal Stundenlanges Grenzkontrollen fuer die Anderen, mit einem Blick des Vopos geradeaus durch die Augen in die Eingeweide. Die Transitstrecken waren  auf 100 km /h begrenzt, die Gummidichtungen zwischen den großen Betonplatten schafften einen unvergesslichen Soundtrack fuer die Reise durch den Osten, ....daDUM... daDUM ... daDUM.

 

 

Nach dem Fall der Mauer verbringt die Künstlerin viel Zeit in den von Künstlern besetzten Häusern, die im ehemaligen Ost-Berlin überall aufblühen. Galerien offen für jeden, es wurden gemeinsame Werke geschaffen in den Skulpturgaerten und Arbeiten jeglicher erfuellten diese verlassenen Raeume mit Leben: Film, Video, Installation, Malerei, Bildhauerei, Tanz und Theater. 

 

Ein fliessender künstlerischer Austausch ohne Bedeutung von Klassenunterschieden oder ethnischen Hintergründen. Hinzu kam eine aktive elektronische Musikszene, die die alten Keller und Bunker in riesige Tanzpalaeste transformierte und die Strasse in Beschlag nahm waehrend der "Love Parade".

 

Die Künsterlin liebt ebenfalls den "Karneval der Kulturen", ein multikulturelles Fest fuer die Vielfalt in der Welt, bei dem die verschieden Kulturen der Welt ihre Musik, ihre Tänze und ihre farbenfrohen Kostüme darbieten. Ihre Neugierde treibt Sie um den Globus, sie setzt so die Entdeckung der Kulturen dank dieser vielen Reisen fort. Während ihrer letzten Reise durch den mittleren Osten, Ozeanien und Südamerika, beeindruckt sie die Expolosion und die Schönheit der Kunst im öffentlichen Raum in Städten wie Tel Aviv, Melbourne, Auckland, Montevideo und Rio de Janeiro. Sie beschließt, ein Foto-Reportage zu machen, um diese Bilder zu sammeln. Manchmal sind sie rein dekorativ, manchmal grandios, manchmal provokativ, humorvoll, ironisch oder politisch.

Besonders hat es ihr jedoch Buenos Aires angetan, mit einer grossen Vielfalt des Ausdrucks auf der Straße von Tanz, Gesang und Kunst. Sie verbringt mehr Zeit dort, lernt Künstler kennen, die ihr das "Stenceling" beibringen und ihre Liebe fuer Kunst im öffentlichen Raum auf sie übertragen. Die Teilnahme des Raums als Teil des Kunstwerks, ein Austausch. 

 

Auch wenn die Künsterlin in einigen ihrer Projekte provokativ sein kann, betont sie nicht das Bedürfnis zu haben durch Hässliches oder Beängstigendes schockieren zu wollen, was oft verlangt wird, um in der Kunstwelt erst genommen zu werden. Sie geht explizit den umgekehrten Weg und versucht den Betrachter mit Leichtigkeit und Menschenliebe aufzurütteln und dadurch zum Nachdenken und zum Träumen zu verleiten. Der Traum, eine Welt synonym mit Freiheit, ohne Kodex, Hindernisse oder Barrieren und ohne vorgefasste Meinungen.

 

 

 

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